Dichtes Holz

Erinnerungen verschwinden nicht einfach. Im Gedenkwald Aspern, am östlichen Rand der Seestadt, erinnern 65.000 Bäume an ebenso viele ermordete jüdische Wiener:innen in der NS-Zeit.
Musikalisch und choreografisch erschließt DICHTES HOLZ ein Gelände zwischen Lichtung, Wald, Teich und Wiese, durchzogen von historischen Schichten und alltäglichen Bewegungen. Georg Blaschke und Matthias Kranebitter gestalten gemeinsam mit dem Black Page Orchestra ein Großraumtheater inmitten dieser Landschaft. Archaische Zustände, Bilder und Klänge rühren am Unbewussten des Ortes, verstärken dessen Frequenzen und bringen das Verborgene durch Stimme, Körper und Klang ins Bewusstsein der Zuschauer:innen. Der Wald verwandelt sich in einen Ort des Zuhörens, wo Vergangenes niemals verstummt.
Eine Koproduktion von M.A.P. Vienna Movement Art Programmes, Musiktheatertagen Wien und dem Black Page Orchestra
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Credits
Künstlerische Leitung, Choreografie: Georg Blaschke
Komposition, Musikalische Leitung: Matthias Kranebitter
Performance: Andras Meszerics, Alina Bertha, Maartje Pasman, N.N.
Orchester: 10 Mitwirkende des Black Page Orchestras
Lichtgestaltung und Technik: Bartek Kubiak
Kostüme: Hanna Hollmann
Produktion M.A.P. Vienna: Sophie Freimüller
Foto: Maximilian Weber
Mit freundlicher Unterstützung von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem bmwkms.
Bios
Georg Blaschke lebt mit serin Familie in der Seestadt in Wien und arbeitet als freischaffender Choreograf, Kunstproduzent und Tanzperformer. Als Lektor für zeitgenössisches Tanztraining unterrichtet er bei Festivals, an Hochschulen und Konservatorien für Tanz und darstellende Kunst. In die spezifische Methode seines Unterrichts fließt immer die mit den jeweiligen Projekten verbundene somatische Praxis ein. Die aktuellen Produktionen sind besonders vom evolutionsgeschichtlichen Hintergrund des menschlichen Körpers, seiner archäologischen Bedeutung als Fundstück und seinen Darstellungsformen in der bildenden Kunst beeinflusst und werden meist als Interventionen speziell für unkonventionelle Performance-Räume entwickelt. Die choreografische Sprache kristallisiert sich im engen Wechselspiel der Bewegungsrecherche mit der Video-, Licht, Kostüm- und Klanggestaltung heraus.
Aktuelle Projekte: black / Extinct Choreography / Risse / Gras
www.georgblaschke.com
Matthias Kranebitter (*1980 in Wien) studierte in Wien elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann und German Toro-Perez, Medienkomposition bei Klaus-Peter Sattler, postgradual Komposition in Amsterdam sowie in Graz bei Alexander Stankovski und Beat Furrer.
Seine Musik thematisiert Aspekte unserer Mediengesellschaft mit ihrer Informationsflut. Sie zeichnet ein hohes Maß an Dichte und Heterogenität aus, das Miteinbeziehen unterschiedlichster (un)musikalischer Materialien als Enthierarchisierung und Relativierung von Dogmen und Tabu. Er arbeitet verstärkt mit Elektronik und neuen Medien.
Seine Arbeiten wurden u.a. prämiert mit dem 1.Preis beim Gustav Mahler Wettbewerb 2006, 1.Preis Project Holland Symfonia Gaudeamus Music Week Amsterdam 2009, Impuls Kompositionspreis Graz 2013, Publicity Award der Austro Mechana 2013 und dem Stadt Wien Förderungspreis 2014.
2015/16 erhielt er das Stipendium der jungen Akademie der Akademie der Künste Berlin, 2020 den Erste Bank Kompositionspreis von Wien Modern und dem Klangforum Wien sowie den Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart, 2022 den Ernst Krenek Preis der Stadt Wien.
Bisherige Zusammenarbeiten fanden u.a. mit Ensembles wie dem belgischen Nadar Ensemble, Decoder Ensemble Hamburg, Ensemble Mosaik Berlin, Ensemble Garage Köln, Talea Ensemble New York, Ensemble Phace, Klangforum Wien oder RSO Wien statt.
Er ist Mitbegründer des Unsafe+Sounds Festivals und künstlerischer Leiter des Black Page Orchestras.
www.matthiaskranebitter.com