Georg Blaschke & Matthias Kranebitter

Dichtes Holz

Großraumtheater für vier Performer:innen, Orchester und Elektronik unter Mitwirkung des Black Page Orchestras

Erinnerungen verschwinden nicht einfach. Im Gedenkwald Aspern, am östlichen Rand der Seestadt, erinnern 65.000 Bäume an ebenso viele ermordete jüdische Wiener:innen in der NS-Zeit.

Musikalisch und choreografisch erschließt DICHTES HOLZ ein Gelände zwischen Lichtung, Wald, Teich und Wiese, durchzogen von historischen Schichten und alltäglichen Bewegungen. Georg Blaschke und Matthias Kranebitter gestalten gemeinsam mit dem Black Page Orchestra ein Großraumtheater inmitten dieser Landschaft. Archaische Zustände, Bilder und Klänge rühren am Unbewussten des Ortes, verstärken dessen Frequenzen und bringen das Verborgene durch Stimme, Körper und Klang ins Bewusstsein der Zuschauer:innen. Der Wald verwandelt sich in einen Ort des Zuhörens, wo Vergangenes niemals verstummt.

Der Gedenkwald Aspern
Der Gedenkwald am Rand der Seestadt Aspern wurde 1987 von rund 400 Wiener Schülerinnen und Schülern auf dem Gelände eines ehemaligen Flugfelds der deutschen Luftwaffe gepflanzt. Die 65.000 Bäume erinnern an ebenso viele jüdische Wienerinnen und Wiener, die während der NS-Zeit ermordet wurden. 1988 setzte die Stadt Wien hier den ersten öffentlichen Gedenkstein für die Opfer der Shoa. Im Zuge der Stadtentwicklung wurde der Wald aufgeforstet und dient heute als Naherholungsgebiet.

 

Eine Koproduktion von M.A.P. Vienna Movement Art Programmes, Musiktheatertagen Wien und dem Black Page Orchestra

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Künstlerische Leitung, Choreografie:
Georg Blaschke

Komposition, Musikalische Leitung:
Matthias Kranebitter

Performance:
Alina Bertha
Elda Gallo
Andras Meszerics
Maartje Pasman

Musik:
Helene Kenyeri – Oboe
Teresa Doblinger – Klarinetten
Jason Pfiester – Horn
Melissa Danas – Horn
Chloe Ryo – Posaune
Juan Pablo Trad Hasbun – Kontrabass
Spiros Laskaridis – Trompete
Niko Bozek – Tuba
Igor Gross – Schlagwerk

Lichtgestaltung und Technik:
Bartek Kubiak

Kostüme:
Hanna Hollmann

Produktion M.A.P. Vienna:
Sophie Freimüller

Foto:
Maximilian Weber

Mit freundlicher Unterstützung von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem bmwkms.

Georg Blaschke lebt mit serin Familie in der Seestadt in Wien und arbeitet als freischaffender Choreograf, Kunstproduzent und Tanzperformer. Als Lektor für zeitgenössisches Tanztraining unterrichtet er bei Festivals, an Hochschulen und Konservatorien für Tanz und darstellende Kunst. In die spezifische Methode seines Unterrichts fließt immer die mit den jeweiligen Projekten verbundene somatische Praxis ein. Die aktuellen Produktionen sind besonders vom evolutionsgeschichtlichen Hintergrund des menschlichen Körpers, seiner archäologischen Bedeutung als Fundstück und seinen Darstellungsformen in der bildenden Kunst beeinflusst und werden meist als Interventionen speziell für unkonventionelle Performance-Räume entwickelt. Die choreografische Sprache kristallisiert sich im engen Wechselspiel der Bewegungsrecherche mit der Video-, Licht, Kostüm- und Klanggestaltung heraus.
Aktuelle Projekte: black / Extinct Choreography / Risse / Gras
www.georgblaschke.com

Matthias Kranebitter (*1980 in Wien) studierte in Wien elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann und German Toro-Perez, Medienkomposition bei Klaus-Peter Sattler, postgradual Komposition in Amsterdam sowie in Graz bei Alexander Stankovski und Beat Furrer.
Seine Musik thematisiert Aspekte unserer Mediengesellschaft mit ihrer Informationsflut. Sie zeichnet ein hohes Maß an Dichte und Heterogenität aus, das Miteinbeziehen unterschiedlichster (un)musikalischer Materialien als Enthierarchisierung und Relativierung von Dogmen und Tabu. Er arbeitet verstärkt mit Elektronik und neuen Medien.
Seine Arbeiten wurden u.a. prämiert mit dem 1.Preis beim Gustav Mahler Wettbewerb 2006, 1.Preis Project Holland Symfonia Gaudeamus Music Week Amsterdam 2009, Impuls Kompositionspreis Graz 2013, Publicity Award der Austro Mechana 2013 und dem Stadt Wien Förderungspreis 2014.
2015/16 erhielt er das Stipendium der jungen Akademie der Akademie der Künste Berlin, 2020 den Erste Bank Kompositionspreis von Wien Modern und dem Klangforum Wien sowie den Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart, 2022 den Ernst Krenek Preis der Stadt Wien.
Bisherige Zusammenarbeiten fanden u.a. mit Ensembles wie dem belgischen Nadar Ensemble, Decoder Ensemble Hamburg, Ensemble Mosaik Berlin, Ensemble Garage Köln, Talea Ensemble New York, Ensemble Phace, Klangforum Wien oder RSO Wien statt.
Er ist Mitbegründer des Unsafe+Sounds Festivals und künstlerischer Leiter des Black Page Orchestras.
www.matthiaskranebitter.com

Spielzeiten
24. September 18:00
26. September 18:00
27. September 15:00
27. September 18:00
Spielort
Gedenkwald
Seestadt 1220 Wien
Sprachen
Deutsch / Englisch