Venus im Pelz

Ein Mann bittet darum, unterworfen zu werden. Eine Frau stimmt zu – unter Bedingungen.
Sacher-Masochs Skandalnovelle aus dem Jahr 1870 ist bis heute der bekannteste Text des österreichischen Autors geblieben. Als Namensspender für den Masochismus, legte er damit den Grundstein einer psychologischen Betrachtung sexueller Deviation. Im Zentrum des Geschehens steht Severin auf der Suche nach einer Realisation seiner sexuellen Fantasien. Mehr aber als über Details dieser Fantasien geht es in dieser Produktion um die Frage, wovon Beziehungen in sexueller Hinsicht getragen werden und wie sich Macht und Zustimmung darin begegnen.
Begleitet von den süßlichen Klängen des Walzerkönigs Johann Strauss, der am Ort dieser Premiere einst sogar mit seinem Ball-Ensemble gespielt hat.
Regisseur und Komponist Thomas C. Desi:
„Technologischer Fortschritt und soziale Entfremdung spiegeln sich bereits im Sexualleben der „Belle Epoque“ als bizarre Kehrseite auch in der Operette.
Sacher-Masoch hätte Johann Strauss ein Libretto vorschlagen können. Dieses initiale Gedankenspiel macht Musik zum Paten des Masochismus’, anstelle des bildgebundenen Ästhetizismus der Romantik, bringt das Hören als „Autonome sensorische Meridianreaktion“, (ASMR) und als Taktiler Erfahrung ins Theater.“
Eine Produktion der Musiktheatertage Wien
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Credits
Librettofassung, Komposition und Inszenierung: Thomas Cornelius Desi
Mit:
Bibiana Nwobilo (Sopran), Günter Haumer (Bariton), Paul Schweinester (Tenor), Gilbert Handler (Extended Voice), dem Ballensemble Ortner, Igor Groß (Schlaginstrumente), Thomas Neulichedl (E-Gitarre) | Raumkonzept und Ausstellung: RUST AG (Rupprecht/Steixner) | Produktionsleitung: Thomas Neulichedl | Regieassistenz: Jonas Nikolai
Bios
THOMAS CORNELIUS DESI ist ein Österreichischer Komponist, Autor und Regisseur sowie Mitbegründer und künstlerischer Leiter der MUSIKTHEATERTAGE WIEN. In zahlreichen Produktionen entwickelte Desi ein neues Musiktheater als ein „théâtre d’auteur“. Im Zentrum dieser Arbeit steht das Individuum mit den Konsequenzen seines Handelns. Daraus entwickelte Desi das Format eines “Theaters der Begegnung”. Inspiriert durch die Arbeit von Jakob L. Moreno ermöglicht die Interaktion des Publikums über Poetik und Ästhetik ein individuelles Bezugnehmen der Anwesenden aufeinander und auf das Thema des Stücks.
Desi war u.a. Musikalischer Leiter von “Totales Theater Wien”, von ensemble KlangArten, sowie künstlerischer Leiter der Musiktheatergruppe ZOON. Sein Buch “The New Music Theatre”, zusammen mit Eric Salzman, wurde zu einem Standardwerk über das Neue Musiktheater.
Spielzeiten
26. September 19:30
27. September 19:30