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MTTW 2023 / PANDORA, (c) Christopher Sturmer

PANDORA

Eine Cyber-Reanimation des barocken Operntorsos von Royer und Voltaire

Uraufführung

Die neue Oper von Matthias Kranebitter ist ein genreübergreifender Wiederbelebungsversuch des barocken Operntorsos »Pandora« nach verschollener Musik von Joseph-Niclas-Pancrace Royer und einem Libretto von Voltaire. Eine vielgestaltige, ungezügelte Fantasie über Aufklärung, Revolution, Cembali und Guillotinen. Dem musiktheatralischen Algorithmus des zugrundeliegenden Schöpfungs- und Fortschrittsmythos folgend, entsteht eine Oper für das posthumane Zeitalter, die nach und nach aus den Fugen gerät und ein aufregendes Eigenleben entwickelt. Was entlässt oder bewahrt Pandoras Box?

1748 erschien das Libretto »Pandora« des französischen Star-Aufklärers und Fortschrittsoptimisten Voltaire. Titan und Menschenschöpfer Prometheus stiehlt darin den olympischen Göttern das Feuer und erweckt das von ihm geliebte Geschöpf Pandora zum Leben. Infolgedessen werden die Trennung von Himmel und Erde und das Ende des Goldenen Zeitalters vollzogen sowie die Menschheitsgeschichte in Gang gesetzt. Die Vertonung des Barockkomponisten Pancrace Royer wird zum Misserfolg, nach einer lediglich fragmentarischen Aufführung ist sämtliches Notenmaterial verschwunden.

Wie die künstliche Frau Pandora von ihrem Schöpfer zum Leben erweckt wird, haucht nun die Musik Matthias Kranebitters dem Operntorso neues Leben ein. Die Algorithmen eines musikalischen Zersetzungsprozess der wahnwitzigen Cembalowerke Royers lassen barocke Trümmer und zerbrochene Harmonien mit lärmenden Klanglawinen verschmelzen, der Komponist Royer wird selbst zum Prometheus, die Geschichte der Oper zu deren Stoff. Daraus erwächst ein genreübergreifendes Live-Happening, das zu einem kreisenden Farb-, Form- und Klangchaos mutiert. Der musiktheatralische Algorithmus dieses Schöpfungs- und Fortschrittmythos bringt Menschsein dabei genauso hervor, wie die Menschheit überschritten wird: Die Oper wird zum Kunstwerk des posthumanen Zeitalters.

Eine Koproduktion von BLACK PAGE ORCHESTRA, Passion :SPIEL am Nationaltheater Weimar und MUSIKTHEATERTAGE WIEN.

  • Alle Vorstellungen
  • Credits

Komposition, Konzept: Matthias Kranebitter | Inszenierung: Michael Höppner | Dirigent, Musikalischer Studienleiter: Vinicius Katta | Szenografie, künstlerische Leitung: Christopher Sturmer | 3D-Animationen, Visualisierungen: Patrik Lechner | Klangregie: Christina Bauer | Regieassistenz: Ruben Michael | Mit: Georg Bochow (Countertenor), Heike Porstein (Sopran), Andreas Jankowitsch (Bariton), Astrid Schwarz (Sprecherin); BLACK PAGE ORCHESTRA: Iva Kovač (Flöten), Magdalena Lucia Puschnig (Oboe), Florian Fennes (Klarinetten), Spiros Laskaridis (Trompete), Juan Pablo Marin Reyes (Posaune), Samuel Toro Perez (E-Gitarre), Alfredo Ovalles (Keyboard), Igor Gross (Schlagwerk), Fani Vovoni (Violine), Eirini Krikoni (Viola), Irene Frank (Violoncello), Juan Pablo Trad Hasbun (Kontrabass), Matthias Kranebitter (Elektronik) | Produktion: BLACK PAGE ORCHESTRA, Passion :SPIEL am Nationaltheater Weimar, MUSIKTHEATERTAGE WIEN | Förderung: SKE austromechana, Ernst von Siemens Musikstiftung

Etiketten

Matthias Kranebitter (AT) / Christopher Sturmer (AT) / Michael Höppner (DE) / Patrik Lechner (AT) / BLACK PAGE ORCHESTRA (AT)

Standort

Odeon Theater
Taborstraße 10, 1020 Wien
  • Preis: € 25 Voll / € 15 Ermäßigt / € 10 CARE / Erhältlich im ODEON-Kombiticket und im Zyklus "BLACK PAGE ORCHESTRA" des Musikvereins Wien​.
  • Sprache: Deutsch, Französisch. Mit deutschen Übertiteln.