THE URBAN TALE of a HIPPO
Österreich-Premiere
THE URBAN TALE of a HIPPO
Panayiotis Kokoras (US/GR), Andrius Katinas (LT/FI), Nanni Vapaavuori (FI), Morta Nakaitė (LT), Synaesthesis (LT), Operomanija (LT)
Performance im immersiven Klangnebelraum
In einer Landschaft aus Nebel, Licht, Naturelementen, Klang und Bewegung taucht es auf: Hippo, Anima, Totem des Bewusstseins und der Vielfältigkeit. In dieser Musikperformance wird ein multisensorischer Raum kreiert, in dem das Publikum auf die eigenen geschärften Sinne zurückgeworfen ist. Verwischen am Ende sogar die Grenzen von Natur und Stadt, Tier und Mensch, Vergangenheit und Zukunft?
THE URBAN TALE of a HIPPO ist ein Musiktheaterstück, das die Landschaft der Gegenwart erkundet. Es denkt über die Identität von Mensch und Tier nach. Der Spielort dient nicht nur als Bühne, sondern auch als Musikinstrument, in dem sich die Klänge ausdehnen, verwandeln, wachsen und das Publikum einhüllen.
Durch den Nebel navigierend, können die Teilnehmer*innen nicht nur die Raumlandschaft erkunden, sondern auch in sie eintauchen und sich vor den Blicken der anderen verstecken. Wie Jäger•innen, die sich auf ihre fokussierten Sinne verlassen, wandern sie im Raum umher.
Die Klanglandschaft wiegt das Publikum in den verschwommenen Realitäten zwischen Natur und Stadt und morpht Live-Instrumente mit Elektronik. Das Stück wird zu einer Karte mit verblassenden Visionen der Vergangenheit und vorweggenommenen Silhouetten der Zukunft… und schließlich erscheint das Hippo selbst…
„Gilles Deleuze (Philosoph) und Félix Guattari (Psychoanalytiker) unterscheiden drei Arten von Tieren: Das ödipale Tier, das Jung’sche Tier oder ‚Archetyp‘ und das dämonische Tier. Jede der Bewegungen im Stück bezieht sich auf einen dieser Tiertypen und beruht auf den Kriterien: antihierarchisch, multidirektional wachsend, ohne Zentrum oder Peripherie, ohne Anfang, Mitte oder Ende und ohne dominante Sichtweise.“
– Panayiotis Kokoras
Dauer: 50 min.
Hinweis: Bei der Vorstellung wird Bühnenebel und eine Drohne verwendet. Bei der Veranstaltung gibt es keine Sitzmöglichkeiten. Bei Bedarf (z.B. körperliche Beeinträchtigung) bitte an ticket@mttw.at wenden.
Vorstellungen & tickets
preise: Kategorie 2
Vollpreis € 22 | Ermäßigt: € 12 [Erhältlich im NEBEL-Kombiticket]
WUK Saal
Währinger Str. 59, 1090 Wien
Musik: Panayiotis Kokoras
Aktion: Andrius Katinas
Licht: Nanni Vapaavuori
Kostüm: Morta Nakaitė
Performance: Contemporary music ensemble Synaesthesis: Monika Kiknadzė (Viola), Arnas Kmieliauskas (Cello), Vytenis Gurstis (Flöte), Artūras Kažimėkas (Klarinette), Arminas Bižys (Saxophon), Marta Finkelštein (Klavier), Domantas Kancleris (Drohne)
Producer: Operomanija
Co-producing partner: Synaesthesis
Supported by: Lithuanian Council for Culture, Vilnius City Municipality, Ministry of Culture of the Republic of Lithuania
Eine Produktion von Operomanija.
PANAYIOTIS KOKORAS ist ein amerikanischer griechischer Komponist und Innovator der Computermusik. Kokoras‘ Klangkompositionen verwenden die Klangfarbe als Hauptelement der Form. Sein Konzept der „Holophonie“ beschreibt sein Ziel, dass jeder unabhängige Klang (φωνή) gleichermaßen zur Synthese des Ganzen (ὅλος) beiträgt. Sowohl in seinen instrumentalen als auch in seinen elektroakustischen Werken fordert er eine „Virtuosität des Klangs“, wobei er die präzise Erzeugung variabler Klangmöglichkeiten und die richtige Unterscheidung zwischen einer Klangfarbe und einer anderen betont, um die musikalischen Ideen und die Struktur des Stücks zu vermitteln. Sein kompositorisches Schaffen wird auch durch musikalische Forschung in den Bereichen Kompositionsstrategien für Music Information Retrieval, erweiterte Techniken, taktiler Klang, Augmented Reality, Robotik, Raumklang und Synästhesie beeinflusst. Er ist Gründungsmitglied der Hellenic Electroacoustic Music Composers Association (HELMCA) und war von 2004 bis 2012 Vorstandsmitglied und Präsident.
ANDRIUS KATINAS ist ein litauischer Tanzkünstler, der in Finnland lebt. Er studierte Theater- und Tanzkunst an der Litauischen Akademie für Musik und Theater und an der Theaterakademie von Finnland. Seit 1999 ist er sowohl in Finnland als auch in Litauen als Performer und Choreograf tätig. Sein Hauptaugenmerk liegt auf verschiedenen Formen der Zusammenarbeit und der kontinuierlichen Suche nach neuen Ansätzen und Perspektiven im Tanzschaffen. Derzeit ist Andrius Leiter der Abteilung für Tanz und Bewegung an der Litauischen Akademie für Musik und Theater.
NANNI VAPAAVUORI ist eine finnische Lichtdesignerin mit einem Hintergrund als Innenarchitektin. Ihre künstlerische Arbeit umfasst zeitgenössischen Tanz, zeitgenössische Musik, Performance-Kunst, neuen Zirkus und Installationen in vierzehn Ländern in Europa, Asien und Afrika. In ihrer Praxis als Lichtdesignerin kombiniert Nanni Installation und darstellende Kunst in Bezug auf den Raum. Ihre Herangehensweise an das Lichtdesign ist sowohl konkret als auch taktil, wobei sie in direkter Zusammenarbeit mit den Materialien arbeitet. Nanni lädt den umgebenden Raum dazu ein, an der künstlerischen Praxis der Kreation teilzunehmen. Sie strebt eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen künstlerischen Disziplinen an und ist stets aktiv daran beteiligt, ihre Werke in andere Räume zu bringen. Derzeit arbeitet Nanni Vapaavuori an ihrer künstlerischen Doktorarbeit über die materiellen Dimensionen des Lichts im Performing Arts Research Centre der Universität der Künste Helsinki.
MORTA NAKAITĖ ist eine in Vilnius ansässige Designerin für konzeptionelle Damenmode, die in ihre Arbeit ein reines, poetisches und stilles Gefühl einbringt. Ruhige, weiche, skulpturale Silhouetten werden mit einer unkonventionellen Suche nach Texturen gepaart, um ein Gefühl von Weichheit und klaren Formen zu erreichen, die eine zeitlose Qualität anstreben. Ihre Arbeiten mögen auf den ersten Blick visionär erscheinen, aber wenn man sie genau betrachtet, sind sie durchdrungen von Fragmenten von Vilnius, nostalgischen Erinnerungen und Echos aus der Vergangenheit. Sie arbeitet auch als Kostümbildnerin für Theater und darstellende Kunst, was die Entwicklung ihrer künstlerischen Erzählung beeinflusst.
Das 2013 in Vilnius gegründete Ensemble für zeitgenössische Musik „SYNAESTHESIS“ hat sich den Ruf eines mutigen Ensembles erworben, das sich kompromisslos der Neuen Musik verschrieben hat. Nach der Verleihung des Ensemblepreises der Ernst-von-Siemens-Stiftung im Jahr 2020 erweitert „Synaesthesis“ seine Reichweite als renommiertes Ensemble.
Das Team von Musiker:innen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werke experimenteller litauischer und ausländischer Komponisten einem Publikum in aller Welt vorzustellen. Die Vision des Ensembles geht über den Klang hinaus und erstreckt sich auf den Raum, das Licht, die Bewegung und die Erzählung – auf jedes Medium, das es ermöglicht, dass professionell ausgeführte Musik zu einer multidimensionalen Erfahrung wird und die Grenzen zwischen den Genres verwischt.