IRRLICHT und RAUSCHORGEL
Uraufführung
IRRLICHT und RAUSCHORGEL
Georg Nussbaumer (AT)
Installative Klangperformance mit Flaschen und Flüssigkeiten
In dieser performativen Installation ist die Flasche das zentrale klangliche und szenische Medium. Der mit rollenden Wasserflaschen, einem strukturierten Boden und Licht kreierte Bildklangraum gerät zum bacchantischen Spiel mit dem Publikum. Eine nächtliche, nautische Szene, eine Expedition verirrter leerer Flaschenposten oder eine Barkarole für den Übertritt in die Unterwelt?
Der Tritt gegen eine am Boden liegende Glasflasche löst ein erwartbares Geräusch und zugleich die Idee für eine Komposition aus: Unverhofft ist die Bodenpartitur für ein verhalten klingendes Theater rollender Flaschen entdeckt, die Textur aus Beton, Holz und Metall als Notation des Eigenklangs des Raumes. Der Geist entweicht der rollenden Flasche: an die Unterwelt heranrudernd verlässt sie „feste Lande“, setzt Flüssigkeiten in Bewegung, erzeugt Klänge und Stimmung und taucht schließlich doch nicht in die Welt des Hades, sondern in die des Dionysos ein.
Während bei IRRLICHT teilweise gefüllte Wasserflaschen von charontischen ‚Fährleuten’ mit Rudern über den Boden gerollt werden, bläst das Publikum in RAUSCHORGEL selbst auf Weinflaschen Töne an, die durch wiederholtes Abtrinken immer tiefer werden – wohingegen die Stimmung steigt. Alle akustischen Vorgänge werden kaum merklich elektronisch transformiert, rauschen und knistern.
„Mit dem Übergang von Wasser zu Wein richten sich die Flaschen auf und werden zu Orgelpfeifen. Das Rot des Irrlichts ist im Wein festgesetzt. Zartem elektroakustischen Belauschen entspringt eine Reflexion der Vorgänge im rein Akustischen, Unsichtbaren. Ein Gespinst, das immer nur Echo sein kann und Schatten.“
– Georg Nussbaumer
Dauer: 90 min.
Einführung: Deutsch, Englisch
Hinweis: Alkohol ist Teil der Vorstellung und wird währenddessen ausgeschenkt. Alkoholfreie Varianten verfügbar.
Vorstellungen
Ticket: Kategorie 2
Vollpreis € 22 | Ermäßigt: € 12
WUK Projektraum
Währinger Straße 59, 1090 Wien
Idee, Künstlerische Leitung: Georg Nussbaumer
Komposition: Georg Nussbaumer
Regie: Georg Nussbaumer
Mit: Sophie Notte (Performance, Violoncello), Melody Rouzimand (Performance), Masao Ono (Performance), Christian Schröder (Live-Elektronik)
Förderung: BMKÖS, MA7, SKE
Eine Produktion von Georg Nussbaumer und MUSIKTHEATERTAGE WIEN.
GEORG NUSSBAUMER gilt als virtuoser Gesamtkunstwerker, dessen Arbeiten sich zwischen Komposition, Installationskunst, Performance und Theater bewegen. Großformatigen szenischen Arbeiten, die vielschichtige Bildklangräume konstituieren, stehen reduzierte Klanginstallationen oder auch nichtklingende Vorgänge gegenüber, die sich meist mit Musik, ihrer Geschichte und Wirkung und schließlich mit ihrer Hervorbringung auseinandersetzen. Seine Arbeiten werden international gezeigt.