GHOST
Asa Horvitz (USA/NL)
GHOST
Eine KI-gespeiste Performance über Tod und Erinnerung
Uraufführung
Was kommt dabei heraus, wenn man einer Maschine Fragen über den Tod stellt? Nach dem Ableben seines Vaters sammelt der Komponist Asa Horvitz Bücher über Tod, Trauer und Verlust und speist sie in ein maschinelles Lernsystem (KI) ein, das daraus Wortfragmente schafft. Aus den vertonten KI-Texten kreieren die Künstler•innen in GHOST eine Performance, um gemeinsam mit dem Publikum zu trauern, sich in Gegenwart und Vergangenheit treiben zu lassen und den Toten zu gedenken.
»Wo sind die Toten?«
»Trauern Hunde nach sechs Jahren immer noch?«
Auf Fragen wie diese antwortete die Künstliche Intelligenz mit Worten von Lebenden und Toten, alten Worte in einer neuen Reihenfolge, Worte, die niemandem gehören. Asa Horvitz begann, diese Worte zu singen und lud die befreundeten Künstler•innen Carmen Q. Rothwell, Ariadne Randall sowie seinen Onkel Wayne Horvitz ein, gemeinsam Musik (und anderes) daraus zu machen. Das Ganze klingt ein bisschen mittelalterlich, etwas zeitgenössisch und sehr nach amerikanischer Musik des 20. Jahrhunderts, und es ist wie ein Tanz aufgebaut.
Die Rabbiner im Talmud können sich nicht einigen, ob die Lebenden mit den Toten in Kontakt treten können oder nicht. Aber Walter Benjamin und die Rabbiner sind sich einig: Wenn wir die Gegenwart aufheben und uns der Vergangenheit (und den Toten) zuwenden, kann jeder Augenblick zu einem Tor werden, für eine Zukunft, die wir uns nicht einmal vorstellen können.
Und so kann es sich das Publikum in GHOST bequem machen, sich ganz fallen und berieseln lassen, aus dem Dabei- und Zusammensein erwächst etwas Neues, Anderes, in der Ecke, dort drüben, und es könnte ewig andauern, aber man muss einfach kommen und sehen …
Eine Produktion von Golden Trout Wilderness in Zusammenarbeit mit Celestial Excursions Vienna, SHOW MACHINE, brut Wien und MUSIKTHEATERTAGE WIEN.
Sprache: Englisch
Künstlerische Leitung: Asa Horvitz | Mit und von: Asa Horvitz, Wayne Horvitz, Carmen Q. Rothwell, Ariadne Randall, KI-System | Blechbläser•innen: Christina Baumfried, Thomas Liesinger, Max Nagl, Anna Tsombanis, Phil Yaeger | Zusammenarbeit Bühnen- und Kostümdesign: Evandro Pedroni | Druck Maßanfertigungen/T-Shirts: Le Van Hung | Keramik: Jacob Bartmann | Beratung: Oneka von Schrader, Joachim Robbrecht | Hat-Maker: Monica Gamberale | KI-Design: Seraphina Tarrant, Alejandro Calcaño | AI UX design: XandraDave Cochran | Assistenz Licht: Theo Emil Krausz | Booklet Design/Redaktion: Nica Horvitz | Produktion: Golden Trout Wilderness (NL/USA), Celestial Excursions Vienna, SHOW MACHINE, Waffa al-Attas, Nora Duijf, Sophie Menzinger, Theo Krausz | Produktionspartner: SPRING Performing Arts Festival, Frascati, Musiktheatertage Wien, Het HEM, Het Muziekgebouw, brut wien | Mit freundlicher Unterstützung von: Stadt Wien Kultur, Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport Österreich; Amsterdam Fonds voor Kunst, Gemeente Utrecht, Amsterdam Zuid, KlavierLoft
ASA HORVITZ
(1988) ist Komponist, Theaterregisseur und Performance-Macher. Sein Werk A DREAM THAT BELONGS TO NO ONE wurde im Juni 2022 in Het HEM (Amsterdam) uraufgeführt und wird im Oktober 2022 in SPRING Utrecht zu sehen sein. Weitere aktuelle Auührungen wurden unterstützt von Frascati Productions (NL), deSingel (BE), Microscope Gallery, New Museum (NY), Fondazione Prada Milano, Goethe Institut Hong Kong. Horvitz studierte Komposition bei Alvin Lucier und Anthony Braxton. Er hat als Komponist/Musiker in vielen Zusammenhängen gearbeitet, unter anderem mit Carmen Rothwell in VALES, Ben Seretan, Mitgliedern seiner Familie, Anna Webber, Kalup Linzy usw. Im Bereich der darstellenden Kunst arbeitete er mit L. Korczak und Scott Gibbons/Romeo Castellucci an Produktionen, die international auf Tournee gingen. Horvitz ist MacDowell-, Fulbright- und Camargo-Stipendiat und machte 2021 seinen Abschluss bei DAS Arts.
Preise
€ 25 Vollpreis / € 15 Ermäßigt / € 10 CARE / Erhältlich im brut-Kombiticket
Vorstellungen
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien