LA BOHÈME SUPERGROUP | MTTW 2022
glanz&krawall (DE)
LA BOHÈME SUPERGROUP
Eine Punk-Opern-Performance mit Berliner Schnauze
Österreichische Erstaufführung
glanz&krawall – der Name ist Programm. Diesmal verkuppelt die Musiktheater-Combo die Oper mit dem Punk und beamt Puccinis “La Bohème” ins Berlin des 21. Jahrhunderts. Basierend auf Szenen des Melodrams und mit aktuellen feministischen Positionen ausgestattet, formieren sich die Bohemiens der Gegenwart zwischen Prekariat und Bühnenkunst zur SUPERGROUP. Musikalisch setzen glanz&krawall dem großen romantischen Orchester bei Puccini nicht nur Synthesizer, Bass, E-Gitarre, Drummachine und Elektronik entgegen, sondern auch eine unkonventionelle Besetzung: die von einer noch immer patriarchal strukturierten (Kunst- und Opern-) Welt ausgeschlossenen Stimmen verschaffen sich Gehör, verwursten und verfremden mit verschiedenen Klangfarben die Auszüge aus der Original-Partie, dekonstruieren mit neuen Songs und Texten Klischees. „Female Empowerment“ trifft auf Verismo und das erzeugt eben nicht nur Krawall, sondern verleiht Puccini einen politisch engagierten Glanz, der ihm ziemlich gut steht.
Gegen das Übersehen-Werden, die immergleichen Zuschreibungen und die Beschränktheit einer männlich dominierten (Kunst-)Welt. BOHÈME- PUNK´S NOT DEAD!
Konzept und künstlerische Leitung: Dennis Depta, Marielle Sterra (glanz&krawall) Regie: Marielle Sterra Co-Regie: Dennis Depta Musik: Kat Papachristou (Tango with Lions) Mit: Dennis Depta, Monika Freinberger, Cora Frost, Jolene Holst, Manuela Langkowski, Kat Papachristou, Kara Schröder, Marielle Sterra Korrepetition: Marinella Dell’Eva Bühne: Lisa Buchholz, Robert Kraatz Kostüme: Vanessa Vadineanu Regieassistenz, Abendspielleitung: Madeleine Behrendt Sound: Benjamin Graf Licht: Loïc Iten, Elena Ruiz (Infrariot) Theaterpädagogik / Workshops: Leonie Arnhold, Martin Jurk Gefördert vom: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Über glanz&krawall: Raus aus den Blackboxes, rein ins Getümmel: glanz&krawall arbeiten an ihrer Vision eines spartenübergreifenden Musiktheaters, das unbekümmert die Konfrontation mit dem Rest der Gesellschaft sucht. Unterhaltung im Sinne eines Schwebezustands zwischen Ernst und Unernst ist für sie nichts Unseriöses, sondern ein legitimes Mittel, um Menschen außerhalb der Theater-Bubble zu erreichen. Sie machen Musiktheater und Schauspiel – von der Hochkultur der Oper bis zur poetischen Verlorenheit eines Alleinunterhalters in der Dorfdisko. Darin sehen sie keinen Widerspruch der Könnerschaft sondern vermitteln vielmehr eine Egalität der Musiken, die Wagner ebenso auf einem Schrottplatz wie die Jahrmarktsorgel in der Oper sucht. Sie suchen nach einem Musiktheater, das etwas über die Welt erzählt, in der wir leben und über jene, in der wir leben könnten. Seit 2019 initiieren sie die Festival-Reihe „BERLIN is not…“ Im September 2022 werden sie am Volkstheater Rostock die Spaßpartei „DEUTSCHE BIERTRINKERINNEN UNION“ ins Leben rufen.
Pressezitat – Die deutsche Bühne: „Das Musiktheaterkollektiv glanz&krawall, das in Berlin unter anderem mit der Festivalreihe „BERLIN is not …“ für Aufsehen sorgte, hat erneut Ernst gemacht mit seinem Namen. Kurz vor Weihnachten drehen Marielle Sterra und Dennis Depta Giacomo Puccinis Herzschmerz-Evergreen „La Bohème“ durch den Fleischwolf und schlagen auf sehr eigene Weise Funken aus dem emotionalen Kraftwerk, das die Puccini-Oper immer wieder zu entfachen vermag.“ Zur Rezension